Expositum | Dr. Alexander Klein

Ausstellungen – Ideen, Konzepte, Recherchen

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Philosophie

Texte

Niemand kommt in eine Ausstellung, um Texte zu lesen. Gleichwohl sind gute Texte entscheidend für die Qualität einer Ausstellung: Sie können Augen öffnen und den Blick auf Entscheidendes lenken

 

Grundsätze für das Verfassen guter Ausstellungstexte:

Ausstellungstexte haben knapp und einfach (nicht primitiv!) zu sein. Wandzeitungen und begehbare Bücher haben in einer Ausstellung nichts zu suchen. Ausstellungstexte müssen sich in ein hierarchisch gegliedertes System einfügen, welche die inhaltliche und visuelle Struktur der Ausstellung sinnvoll ergänzt. Die räumliche Platzierung des Textes muss erkennen lassen, auf welches Exponat er sich bezieht. Was für einen guten Aufsatz gilt, trifft auch auf Ausstellungstexte zu. Sie müssen farbig und lebendig sein - allerdings ohne die Aufmerksamkeit des Besuchers von den Exponaten abzuziehen. Ausstellungstexte müssen so strukturiert sein, dass ein Besucher nach jeder Zeile die Möglichkeit hat, das Lesen ohne schlechtes Gewissen zu beenden.

 

 

Negatives Beispiel:

Schleifbock Metabowerke KG, Nürtingen, 1964 Schleifmaschinen gehören zu den Feinbearbeitungs-maschinen. Auch dieses Exemplar der Firma Metabowerke in Nürtingen zählt zu dieser Maschinen-gattung und steht in der uralten Tradition des Schleifens mittels eines Steins, der mit einer Kurbel in Drehung versetzt wird. Was früher die Hand leistete, verrichtet bei dieser 150 kg schweren, 1964 angefertigten Maschine ein Elektromotor, der mit 0,75 kW die Schleifscheibe auf eine Umdrehungszahl von 2800 bringt. Da sich der Durchmesser des Schleifsteins nach jedem Arbeitsgang verringert, hat der Bediener durch eine verstellbare Werkstückauflage die Möglichkeit, die Distanz zwischen Werkstück und Schleifscheibe entsprechend zu minimieren. Die beiden Glasscheiben halten die Funken ab, die durch die große Reibung beim Schleifen entstehen und den Benutzer gefährden können.

 

 

Positives Beispiel:

Schleifbock

Metabowerke KG, Nürtingen, 1964

 

Diese Maschine ist eine Nachfolgerin
des traditionellen Schleifsteins mit Handbetrieb.
Mit ihr können stumpfe Werkzeuge geschärft werden.

 

Die Position der Werkstückauflage lässt sich so verstellen,
dass der Abstand zu den nach und nach
kleiner werdenden Schleifscheiben konstant bleibt.

 

Zwei Glasscheiben schützen vor Funkenflug.

 

Drehzahl                2800 U/min

Antriebsleistung     0,75 kW

Masse                    150 kg

 

 

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